SELTERS. Die Berufung liegt wohl im Blut: Bereits der Großvater war Friseur. Seine Mutter ebenfalls. Ingo Schmidt ist schon der siebte in seiner Familie, der seine Leidenschaft für das Friseurhandwerk entdeckt hat. Seit 25 Jahren betreibt der Friseurmeister erfolgreich den Salon „Haarmonie“ in Selters.
Zwei Friseurstühle waren es in seinem Elternhaus, auf denen die Mutter in dem eigens dafür hergerichteten Raum den Kunden „die Haare schön“ machte. „Dieser Raum übte für mich schon von klein auf eine große Faszination aus“, erinnert sich Friseurmeister Ingo Schmidt. „Er gehörte zu unserem Alltag dazu. Toll fand ich, dass es nicht nur um Frisuren ging – der Salon war gleichzeitig sozialer Treffpunkt.“
Entsprachen die Frisuren von damals auch nicht seinem Geschmack, so prägte dennoch das Vorbild von Mutter und Opa den späteren Berufswunsch stark mit. Nach einem Praktikum mit 14 Jahren bei der Cousine seiner Mutter in Melsbach, folgte bald die dreijährige Lehre im Salon „Schmidt-Langenbach“ in Altenkirchen. „Mein Lehrmeister konnte als Mann tolle Damenhaarschnitte, das war sehr modern für die damalige Zeit“, sagt der gebürtige Oberdreiser. Aufgrund seiner guten Prüfungsergebnisse konnte er schon ein halbes Jahr früher als geplant seinen Meister machen. Nach der Ausbildung ging Ingo Schmidt nach Neuwied in den Salon "Modern Hairstyling" Oliver Kunz.
Sein Talent für den Beruf stellte Ingo Schmidt bereits vor der Meisterprüfung unter Beweis: Bei der Landesmeisterschaft der Friseure Rheinland im Jahr 1991 belegte er mit dem Damenhaarschnitt „Firefly“ den ersten Platz. Aber nicht nur in Wettbewerben war er ganz vorne - mit seinen 21 Jahren zählte Ingo Schmidt schließlich ein Jahr später zu den jüngsten Meistern seines Jahrgangs. Auch in der Friseurinnung arbeitete er von Anfang an ehrenamtlich mit, wurde später Mitglied des Vorstandes und ist heute stellvertretender Obermeister.
Hatte er in seiner Heimat auch eine gute Basis zum Friseurberuf erhalten, so zog es den frischgebackenen Friseurmeister bald in die Ferne. 1993 ging der Nordseefan für ein Jahr beruflich nach Sylt. „Um ein Haar wäre ich dort geblieben“, schmunzelt er. „Als ich aber eine Anzeige sah, dass der damalige Salon „Geyer“ in Selters zur Übernahme bereit stand, habe ich nicht lange gezögert.“ Es wurde neues Inventar gekauft, eine Mitarbeiterin eingestellt, Technomusik aufgelegt – so begann er im Alter von nur 23 Jahren die Geschichte seines Salon „Haarmonie“ zu schreiben. Eine absolute Erfolgsgeschichte, die sich auch 25 Jahre später so hält. Nur heute ohne Techno- dafür immer mit den neusten Trends.
Mittlerweile hat Ingo Schmidt acht Lehrlinge ausgebildet, in seinem Salon tragen fünf Mitarbeiter dazu bei, die Kunden glücklich zu machen. Dass ihnen dies jeden Tag aufs Neue gelingt, beweisen die vielen Stammkunden, die trotz Konkurrenz immer wieder „Haarmonie“ wollen. Für die Qualität sorgt der Chef mit stetigen fachlichen Fortbildungen und Seminaren sowie mit seinem sicheren Gespür für Trends. „Die Wahl meines Traumberufs habe ich nie bereut“, sagt er zufrieden und nicht ohne Stolz. Und die Geschichte des Salons „Haarmonie“ würde er immer wieder genauso wiederholen. Haargenau.
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